Zonen-Modell
Komfort-Zone, Lern-Zone, Panik-Zone – und die Zonen dazwischen
KOMFORT-ZONE
Komfortzone ist die Zone, welche dem Menschen vertraut ist – es ist der Alltag. Wir meinen zu kennen, was uns passiert und was wir machen. Es sind die Autobahnen, die sich im Laufe der Zeit gebildet haben. Wir wissen, wie wir am schnellsten, besten, angenehmsten unterwegs sein können. Dazu braucht es keine besondere Energie. Das heisst nicht, dass die Komfortzone immer angenehm oder entspannend ist, es ist einfach der Bereich, in dem wir uns gut auskennen.
Um von da in die Lernzone zu kommen, braucht es einen Impuls. Manchmal ist es ein Impuls von innen, d.h. ich möchte etwas neues Lernen (Neugierde, Offenheit, Begeisterung, Interesse) – das ist eine intrinsische Motivation, eine Pull- Motivation. Hier gehen wir gerne in die Lernzone und freuen uns auf die Herausforderungen, aufs Lernen, aufs Forschen, aufs Ausprobieren. Mit diesem Fokus fällt uns das Lernen leichter.
Dann gibt es noch die Push-Motivation, das heisst, wir leiden unter etwas oder wir werden unter Druck gesetzt von etwas, von jemandem. Dann kann die Lernzone etwas herausfordernder werden, die Stolpersteine sind sichtbarer, es erscheint uns eher als ein grosser Aufwand und braucht Überwindung.
Oft landen wir erst in einem anderen Raum, bevor es in die Lernzone geht.
SCHWELLE - ÜBERGANG
Den Raum zwischen Komfortzone und Lernzone nenne ich: Schwelle, Übergang. Es ist die Zone, wo ich mich anstrengen muss, aber so, dass ich mich nicht überfordere. Hier können all diese Dinge sich zeigen, wenn wir sie nicht unterdrücken:
Verschiedene Emotionen (E-Motion = Energie in Bewegung) Ängste, Wut, Trauer, etc…
Wer diese Energie nicht für sich nutzen mag, kann sich in diesem Zitat von John Cleese wiederfinden:
«Wenn Menschen ihre Emotionen nicht regulieren können,
versuchen sie, das Verhalten anderer zu kontrollieren.»
An der Schwelle, im Übergang zeigen sich auch: Ausreden, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Glaubensätze, Wertvorstellungen…, welche die Entwicklung hemmen können, wenn wir dies nicht verändern.
LERN-ZONE
In der Lern-Zone mache ich meine ersten bewussten Schritte und beobachte, was mich schon früher beim Lernen unterstützt hat und wie es heute ist. Was hilft mir bei diesem Lernfeld gerade. Welche Methoden, Tools sind sinnvoll, wertvoll, begleiten mich auf eine konstruktive Weise.
Auch nehme ich wahr, wie mein Umfeld auf mich reagiert und ob es mich fördert oder mich eher ablehnt.
Oft zeigen sich hier die eigenen Unsicherheiten und die Frage im Inneren: «lohnt» es sich wirklich, was ich möchte, wo es mich hinzieht.
Dann die Frage, die nur ich mir beantworten kann: Wie wichtig ist mir meine Vision, meine Veränderung, mein Potenzial, meine Weiterentwicklung?
Je nachdem, wie wichtig sie ist, auf einer Skala von 0 bis 100%, bleibe ich dran, bzw. begebe ich mich in die Wachstums-Zone.
Ein tolles Zitat von Anaiis Nin:
„Und es kam der Tag,
da das Risiko,
in der Knospe zu verharren,
schmerzlicher wurde
als das Risiko zu blühen.“
WACHSTUMS-ZONE
Damit das Lernen nachhaltig ist, braucht es konstante Wiederholung, regelmässige Wiederholung – so wie beim Laufen lernen als Kleinkind, Yoga, eine neue Sprache lernen, ein Musikinstrument spielen lernen. Die Wiederholung ist ein Bestandteil des somatischen Lernens, also dem Lernen mit und über den Körper.
Hilfreich oder gar unabdingbar ist, dass der Fokus, die Vision, der Antrieb, warum ich mich entwickeln möchte, immer präsent ist.
… und dass ich an mich glaube.
GRENZE – ENDE DER Wachstums-Zone
Manches von dem Neuen geht gleich an die Grenze, wo der Mensch merkt, dass dies gerade nicht geht. Dann geht die Energie stark in Kopf, wir lenken uns ab – es bereitet grösseren Stress.
Wenn diese Grenze nicht gesehen, erkannt wird, geht es in die Panik-Zone.
PANIK-ZONE
Panikzone ist die Zone, wo sich starke Stressreaktionen und eine intensive Überforderung zeigen. Dort ist die Fähigkeit, bewusst zu handeln oder sich zu regulieren nicht mehr vorhanden.
SONSTIGES
Sich selbst zu kennen und sich immer wieder zu fragen, wo stehe ich gerade und was macht es mit mir, ist ein essenzieller Schritt, um in der Lern- und Wachstums-Zone zu bleiben. Welche Wirkung etwas «Neues» auf den Menschen hat, ist sehr unterschiedlich. Sich selbst einschätzen können, sich weder zu unter- aber auch nicht zu überfordern, ist sehr hilfreich dabei.
Wenn du Unterstützung brauchst, dies zu erkunden, kannst du gerne bei mir oder jemandem, der dir zusagt, eine Begleitung, Session buchen.
©Aditi Hierling 10.2023